Béla Bartók war zweifellos eine der profiliertesten und innovativsten Musikerpersönlichkeiten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die besondere Ausdrucksstärke seiner Musik, ihre künstlerische Unbeirrbarkeit und die große technische Komplexität faszinieren seit jeher und üben in der Musikwelt bis heute großen Einfluss aus.

Die neuen Bartók-Interpretationen erschließen das musikalische Schaffen des Komponisten in Besprechungen aller Kompositionen und bedienen sich dazu der Zusammenarbeit einer international ausgerichteten, generationenüberspannenden Autorenriege, die einschlägige Institutionen der Bartók-Forschung und renommierte Forscherpersönlichkeiten ebenso einschließt wie berufene Stimmen des wissenschaftlichen Nachwuchses. Die Beiträge geben Aufschlüsse über Entstehungsumstände, eröffnen analytische Einblicke in die Werkstrukturen und verweisen auf Anknüpfungspunkte der Interpretation und Rezeption. Neben der Behandlung des reifen Schaffens enthält der Band auch Essays zu den oftmals unberücksichtigten Jugendwerken und zu seinen umfangreichen ethnomusikologischen sowie musikästhetischen und musikpolitischen Schriften.

Der Band qualifiziert sich somit nicht nur als umfassendes Nachschlagewerk und Werkführer gehobenen Anspruchs, sondern überhaupt als kundiges und umfassendes Panorama zur musikalischen und intellektuellen Welt des Komponisten, das in dieser Form konkurrenzlos in der Bartók-Literatur sein dürfte.