Claude Debussy gilt als einer der ersten französischen Komponisten, die sich dezidiert neuen, insbesondere klanglichen Gestaltungsweisen zuwandten und somit den musikalischen Fortschritt im 20. Jahrhundert wesentlich mitbestimmten. Trotz seiner avantgardistischen Kompositionsweise spielte seine Musik bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Pariser Konzertleben eine herausragende Rolle – er war unter seinen Zeitgenossen der Komponist mit der zweitgrößten Anzahl an Aufführungen. Durch den Bezug zu zeitgenössischen Strömungen wie Impressionismus, Symbolismus, Exotismus, Art nouveau und später Historismus ist sein Œuvre auch im kulturellen Kontext von außerordentlichem Interesse.

Diese ganze Vielfalt wird in neuen Debussy-Interpretationen thematisiert, in der erstmals alle aufführbaren Werke des Komponisten, darunter auch die am Ende des letzten Jahrhunderts neu entdeckten Werke aus seiner Zeit am Conservatoire sowie bislang wenig beachtete Spätwerke, in einzelnen Artikeln behandelt werden. Der Band dient nicht nur als spannende Lektüre zu den Kompositionen, sondern auch als übersichtliches Nachschlagewerk mit Registern u.a. zu Textincipits und Dichtern. Er richtet sich sowohl an musikinteressierte Laien als auch an ein Fachpublikum.