Dieser Band des Handbuchs der musikalischen Gattungen versucht anhand einer repräsentativen Sammlung von Texten gattungstheoretischen Fragestellungen nachzuspüren. Es entsteht weder eine durchgängige historische Darstellung noch ein konsistentes System, wohl aber wird der vielfältige Spielraum und die Reflexionsbreite gattungstheoretischer Ansätze evident. Die Vielfalt der Ansatzpunkte sowie der entwickelten Aspekte macht den Band zu einer spannenden, die historischen Einzeldarstellungen ergänzenden Lektüre, zumal die musikalischen Problemstellungen durch solche aus dem Bereich der Literatur- und Kunstwissenschaft ergänzt werden. Methodologisch wie inhaltlich wurden die unterschiedlichsten Darstellungsmodi belassen, auch auf die Gefahr gelegentlicher Widersprüchlichkeiten hin; auch die unterschiedlichen sprachlichen Artikulationsformen der einzelnen Autoren, die ein Spiegelbild ihrer Denkwege sind, stehen unvermittelt nebeneinander, so dass ein überaus vielschichtiges Panorama gattungstheoretischen Denkens in Geschichte und Gegenwart entsteht.