Das Wissen um die Lehre und Praxis des Komponierens im Barock erweitert sich ständig und nachhaltig. Vor dem Hintergrund aktueller Neuerungen beschäftigt sich der vierte Band des Handbuchs der Musik des Barock mit den zentralen Themen der barocken Kompositionspraxis und ihrer expliziten oder impliziten Bedeutung für die zeitgenössische Musiktheorie. So ergeben sich nicht nur spannende Einblicke in Aspekte des barocken Kompositionshandwerks, sondern auch ein facettenreicher Überblick über die Musiktheorie und ihre Lehrwerke zwischen Gioseffo Zarlino und Jean-Philippe Rameau.
In verständlicher und praxisorientierter Weise zeichnen prominente Autorinnen und Autoren die Spannungsfelder des Komponierens zwischen 1600 und 1750 nach und diskutieren das widersprüchliche Nebeneinander von Generalbasspraxis und Kontrapunktlehre, die Bedeutung musikalischer Rhetorik, Grundzüge einer neuen Theorie der Instrumentalmusik, Modelle der Improvisations- und Diminutionslehre sowie Aspekte schriftloser Theorie.